Ich bin in einer ähnlichen Situation wie Sonny (Restlaufzeit nach 35 Jahre) und habe meine Kündigung Anfang diesen Jahres hinter mich gebracht. Ich kann mit der Entscheidung sehr gut leben. Mir ist zwar irgendwie nicht klar, wie man jetzt mit einem Riester schon sehr gut im Plus sein kann, aber das würde mir die Entscheidung nur noch mehr erleichtern. Folgende Überlegungen hierzu:
- Man zahlt pro Einzahlungsjahr entweder die erhaltenen Zulagen oder den Steuervorteil zurück, je nachdem, was höher war.
- einmalige Abschlusskosten idR auf die ersten 5 Jahre verteilt, ergibt je nach Alter des Vertrags 2,5% oder 4% der Beitragssumme, in meinem Fall 44 Beitragsjahre*4%*Jahresbeitrag (ist das nicht schön, wenn man erst im Nachgang kapiert, dass 1,7 Jahresbeiträge nur an Abschlussprovision draufgegangen ist)
- laufende Verwaltungskosten (bei mir ca. 1-2% p.a.): War ein ETF-Riester
Die Krux ist doch, dass die ersten 5 Jahre, während der große Teil an Abschlussprovision abgestottert wird, quasi alle Beiträge in Wertsicherungsfonds und ähnliches gesteckt wird, damit die Garantie der eingezahlten Beiträge greifen kann. Und wenn dann wie kürzlich ein Crash kommt, muss selbst der ETF-Riester nahe am Tief wieder raus, um die Garantie auch weiterhin zu halten und kann entsprechend erst nach einem moderaten Anstieg wieder rein. Das widerspricht so völlig meinem Ansatz in fallenden Märkten nachzukaufen, weil man die Hoffnung hat, dass es wieder hoch geht.
Den Steuervorteil von Riester kann ich in Summe dann im Endeffekt auch nicht mehr sehen. Natürlich ist er in der Beitragszalungsphase da, allerdings wird dann in der Rentenphase besteuert. Jetzt kann man hier noch die obligatorisch geringere Steuerlast des Rentners zugrunde legen, allerdings muss man auch die Kosten des Riester und das Ich-komme-nicht-ran und es wird zwangsverrentet dagegenhalten. Ich hab den Rückkaufswert jetzt in einern MSCI World gepackt (A2N6TD). Kosten gering, kein Papierkram mit der Versicherung, ich komm jederzeit ran, vererbbar und leicht zu händeln.