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Dein Schaubild ist verständlich, ich glaube aber, dass wir aneinander vorbei reden. Vielleicht wird es folgendermaßen deutlich, wenn man zwei vereinfachte Vorgehensweisen für den Vermögensaufbau gegenüberstellt:
Einerseits kauft man, sagen wir für kreditierte 100 k, insgesamt 1.000 thesaurierende ETF-Anteile zum Preis von jeweils 100 €. Dann zahlt man brav monatlich den Kredit (Zins und Tilgung) zurück, beispielsweise 20 Jahre lang. Dann ist der Kredit getilgt und im Depot sind immer noch 1.000 ETF-Anteile. Multipliziert mit dem dann aktuellen Anteilspreis ergibt sich der Depotwert.
Andererseits kauft man monatlich per Sparplan den gleichen thesaurierenden ETF zum anfänglichen Preis von 100 € je Stück in Höhe der Summe der monatlichen Raten (Zins und Tilgung) aus dem vorstehenden Beispiel. Das Ganze ebenfalls über 20 Jahre. Durch die Schwankungen in der Preisentwicklung in beide Richtungen und damit einer unterschiedlichen Anzahl der monatlich erworbenen ETF-Anteile finden sich nach 20 Jahren mehr oder weniger ETF-Anteile als die 1.000 aus dem vorstehenden Beispiel im Depot. Erst dann ist klar, welche Vorgehensweise die Bessere war.
Ob die jeweilige Laufzeit nun kürzer oder länger gewählt wird, ist grundsätzlich erstmal unerheblich. Auch ob ein auschüttender oder thesaurierender ETF gewählt wird ist egal. Wir sind uns ja hoffentlich darüber einig, dass es Dividenden bei Ausschüttern eben nicht "oben drauf" gibt.