Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#1 von Chris K. , 24.02.2021 20:11

Wo ein Kauf-Thread ist, darf ein Verkaufs-Thread natürlich nicht fehlen.

Ich habe gerade bei Walt Disney Gewinne mitgenommen. Meiner Meinung nach ist der Kurs etwas heiß gelaufen und da ist viel Fantasie bereits eingepreist. Habe 1/3 des Bestandes aufgelöst und werde in einen Dividendenwert umschichten.


 
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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#2 von WarrenvomRhein , 24.02.2021 21:07

Ich bin heute bei Siemens, 128€, mit gutem Gewinn ausgestoppt worden. Hier die komplette Position.

Bei Siltronic gab es einen Teil-Stop mit der Hälfte des Bestands, ebenfalls mit deutlichem Gewinn.

Ersatzinvestitionen erfolgen in, bzw. sind schon erfolgt:
- Fastenal
- Rayonier
- Fuchs Petrolub
- Software AG


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#3 von Chris K. , 25.02.2021 08:21

Nach einer Fast-Kursverdopplung innerhalb kürzester Zeit habe ich heute meine Position bei Lam Research halbiert und lasse jetzt nur noch meinen ursprünglichen Anlagebetrag drin.

Weder bei Disney noch bei Lam hat sich fundamental etwas verändert. Ich lasse einen Fuß in der Tür, falls die Übertreibungen weiter gehen (siehe Tesla), aber wieder kaufen würde ich erst wieder, wenn der Kurs zurückkommt.

Die Einnahmen werden natürlich auch bei mir reinvestiert. Leider habe ich hier die Qual der Wahl (im Fokus bei mir aktuell Unilever, STAG, Realty Inc, WP Carey, HannoverRe). Da muss ich wohl noch etwas forschen, was meinem Depot da gut tun würde. Rendite ist das eine, jedoch möchte ich auch keine Branchen übergewichten (da man sonst schnell auf die Nase fällt, wie bei den Ölaktien oder bei den Zigarettenunternehmen als letzte mahnende Beispiele).


 
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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#4 von Esquilax , 01.03.2021 20:45

Gute Idee mit diesem Thread.

Ich habe Disney beim Kurs von 90 EUR erworben. Stand jetzt 78,10 % im Plus. Ein Teilverkauf juckt mich zwar, aber ich glaube hier wird noch richtig investiert bzw. der Kurs steigt noch weiter. Deswegen halte ich Disney. Mit Kennzahlenberechnungen hat das allerdings nichts zu tun.

Gedanken:
Das Angebot vom Streaming Dienst ist qualitativ überragend. Zudem haben Marken wie Disney itself, aber vor allem Star-Wars und Marvel extremes Freakpotential in der Fangemeinde. Die machen einfach alles mit und kaufen jeden Unsinn. Disney macht auch in den letzten 2 Jahren die meines Erachtens höherwertigeren Serien als Netflix, dessen Angebot momentan eher in die Breite geht, also auch mehr Mittelmaß produziert als früher. Dieser Wettbewerb tut aber am Ende vielleicht auch beiden gut.

Außerdem steigen gerade erheblich die Werte der Urlaubsbranche (Carnival, Tui, Marriot...). Disney hat auch eine Kreuzfahrtflotte und natürlich die Themenparks. Wird das alles wieder aufgemacht wirkt sich das doch unweigerlich positiv auf das Unternehmen respektive des Aktienwertes aus. Wieso auf diese sehr wahrscheinlich (weiter) eintretenden positiven Effekte verzichten? Also die nehme ich in jedem Fall noch mit.


Irgendwie will ich aus meinem Depot gar nichts verkaufen. Liegt vielleicht daran, dass ich ja auch Buy&Hold betreiben möchte.
Andererseits habe ich bei Media and Games 100 % und bei Global Fashion Group 65 % in kürzester Zeit gemacht. Die Gewinnmitnahmen schreien mich an... Aber die Gier nach mehr und die jedes mal guten Quartals-Zahlen dieser Unternehmen lässt mich nicht. Ich muss direkt an Beate Sander denken: "Vermeide die gefährlich 4: Euphorie, Panik, Angst und Gier"...

Eigentlich müsste ich Bayer verkaufen meinen bis hierhin größten Flop, aber ich glaube in den nächsten Tagen gibt´s Neuigkeiten vom Richter wegen des Glyphosat-Vergleichs. Ich denke mal positiv und sage der Vergleich wird durchgewunken. Damit dürfte das Pendel dann langsam wieder Richtung Wachstum umschwenken.


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#5 von Ddorfer ( gelöscht ) , 02.03.2021 06:46

Moin zusammen,

muss da ja gestehen: Das "Hobby" BAYER hab ich mir auch mal gegönnt. Andere haben von diesem Geld nen Urlaub gemacht, ich jedoch war ja auf Zack und hab mir BAYER ins Depot gelegt.

Hatte dann auch quasi fast die gleichen Gedanken:

Zitat von Esquilax im Beitrag #4
Eigentlich müsste ich Bayer verkaufen meinen bis hierhin größten Flop, aber ich glaube in den nächsten Tagen gibt´s Neuigkeiten vom Richter wegen des Glyphosat-Vergleichs. Ich denke mal positiv und sage der Vergleich wird durchgewunken. Damit dürfte das Pendel dann langsam wieder Richtung Wachstum umschwenken.


Dann kam mir dazu leider noch die Befürchtung/Erkenntnis: Egal wie da irgendwelche Richter irgendwo entscheiden, es sind doch bei Bayer immer noch die gleichen Leute am Ruder.
Soll aus meiner Sorge raus heißen: Die fahren mim Auto rückwärts über die Autobahn und kommen damit nun irgendwie davon. Deshalb wissen die doch immer noch nicht, was die da eigentlich treiben.

Lenge Rede, kein Sinn: War ein teurer Spaß.

Aber - sowas gehört halt auch dazu.

SG


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#6 von Chris K. , 03.03.2021 10:03

Zitat von Esquilax im Beitrag #4

Gedanken:
...

Jetzt muss ich sagen, ja aber! ;-)

Streaming: du hast Recht, die Quali ist gut, aber das kostet auch. Fraglich ist, wie das Streaming zum Gewinnwachstum beiträgt bei hohen Kosten.
Um die Bewertung zu rechtfertigen müsste sich der Konzerngewinn ca. verdoppeln.

Reisen: Kurs vor Corona 120€, Kurs nach einem Jahr ohne Reisen und Kreditaufnahme - 160€. Ich denke da ist die Erholung schon mehr als eingepreist.


 
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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#7 von Esquilax , 03.03.2021 14:10

Zitat von Chris K. im Beitrag #6
Zitat von Esquilax im Beitrag #4

Gedanken:
...

Jetzt muss ich sagen, ja aber! ;-)

Streaming: du hast Recht, die Quali ist gut, aber das kostet auch. Fraglich ist, wie das Streaming zum Gewinnwachstum beiträgt bei hohen Kosten.
Um die Bewertung zu rechtfertigen müsste sich der Konzerngewinn ca. verdoppeln.

Reisen: Kurs vor Corona 120€, Kurs nach einem Jahr ohne Reisen und Kreditaufnahme - 160€. Ich denke da ist die Erholung schon mehr als eingepreist.


Alles richtig.
Aber Börse ist auch Psychologie habe ich gelernt. Und die Großen (Kostolany, Buffet, oder auch Talent) schreiben es in ihren Büchern ganz genau so.

Nicht immer die rationalen Zahlen sind entscheidend.

Ich sehe Disneys Kurs noch stark steigend, je besser die Corona Lage wird. Hat mit Kennzahlen nichts zu tun. Bei diesem Wert jedenfalls beachte ich die erst sekundär. Nicht zur Nachahmung empfohlen, kann mich hier sehr irren. Bis 200 jedenfalls gehe ich weiter mit. Und wahrscheinlich eh drüber hinaus. Will ja Aktien haben, die man ewig halten kann.

Abgesehen davon wird ja auch an der Börse immer die Zukunft gehandelt. Und Disney kann in die aktuellen Bewertungen mittelfristig reinwachsen.

Die könnten jetzt locker 1-2 Doller mehr für den Streamingdienst kassieren. Würde keinen stören.

Kommt die dritte Staffel Mandalorian könnten sie den Preis verdreifachen. Die jungen Padawane würden es bedingungslos bezahlen.

Für mich ein progressives Evergreen Unternehmen.

Die Frage die ich mir stelle: Was bedeutet dieser Erfolg für AT&T? Dort wird das nächste ernstzunehmende Streamingportal in Betrieb gehen... Ich sach' nur Game of Thrones.


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#8 von bpmeister , 03.03.2021 15:53

zum Thema Streaming hatte ich letztens einen interessanten Artikel gelesen.Finde den aber grad nicht. Aber ähnlich wie dieser Artikel Streaming ist die Zukunft der Medien


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#9 von Chris K. , 03.03.2021 16:50

AT&T hab ich im Depot.
Aber ich finde der Wert hat noch aktuell zu viele Bremsklötze am Bein (Sat-TV, 5G Kosten) und einen altbackenen CEO ohne Vision.


 
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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#10 von bpmeister , 03.03.2021 16:55

Zitat von Chris K. im Beitrag #9
AT&T hab ich im Depot.
Aber ich finde der Wert hat noch aktuell zu viele Bremsklötze am Bein (Sat-TV, 5G Kosten) und einen altbackenen CEO ohne Vision.

Wenn ich ne Million an Euronen hätte, dann könnte ich auch warten bis sich der Kurs nach oben bewegt um dann massiv zu investieren.
Da ich die Million aber nicht hab, muss ich die Aktien einsammeln wenn sie für mich günstig sind. Und wenn sie erst in 3 Jahren steigen, so what. Dividende gibt's ja auch noch.


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#11 von Ddorfer ( gelöscht ) , 03.03.2021 17:28

Zitat von bpmeister im Beitrag #10
Wenn ich ne Million an Euronen hätte, dann könnte ich auch warten bis sich der Kurs nach oben bewegt um dann massiv zu investieren.


Anders rum passt es: Wenn du den Markt timen könntest, hättest du wohl längst mehr als ne Million :-)

Sonnigste Grüße


Ddorfer

RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#12 von bpmeister , 03.03.2021 18:22

Zitat von Ddorfer im Beitrag #11
Zitat von bpmeister im Beitrag #10
Wenn ich ne Million an Euronen hätte, dann könnte ich auch warten bis sich der Kurs nach oben bewegt um dann massiv zu investieren.


Anders rum passt es: Wenn du den Markt timen könntest, hättest du wohl längst mehr als ne Million :-)

Sonnigste Grüße

passt schon, denke das hast du missverstanden.


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#13 von Chris K. , 04.03.2021 12:47

Zitat von bpmeister im Beitrag #10
Zitat von Chris K. im Beitrag #9
AT&T hab ich im Depot.
Aber ich finde der Wert hat noch aktuell zu viele Bremsklötze am Bein (Sat-TV, 5G Kosten) und einen altbackenen CEO ohne Vision.

Wenn ich ne Million an Euronen hätte, dann könnte ich auch warten bis sich der Kurs nach oben bewegt um dann massiv zu investieren.
Da ich die Million aber nicht hab, muss ich die Aktien einsammeln wenn sie für mich günstig sind. Und wenn sie erst in 3 Jahren steigen, so what. Dividende gibt's ja auch noch.


In 3 Jahren steigen andere Werte um 100%.

Wie gesagt, mit diesem CEO sehe ich den Turnaround nicht.

Es muss einen Chef geben, der die harten Cuts macht.
DirecTV mit Verlust verkaufen, HBO nur noch über das Streaming anbieten, eine konkurrenzfähigen Preis ansetzen, international ausrollen und Zukäufe bei den Produktionen machen.
Auf der Telekom-Seite muss das 5G ausgebaut werden, und die Konkurrenz Verizon/T-Mobile in Schach gehalten werden.

Das sind notwendige Schritte aus meiner Sicht.


 
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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#14 von bpmeister , 04.03.2021 14:15

Klar gibt es Werte die 100% steigen. Und wer hätte die nicht gern zufällig im Depot. Aber meine Intention ist es in 10-12 Jahren monatlich einen hohen Dividendenbetrag zu bekommen. Ob die Aktie dann im Minus ist, oder 10, 100 oder 1000% im Plus ist, ist für mich primär nicht relevant. Sollte sich allerdings die Dividende nicht erhöhen, oder gar sinken, dann werde ich auch reagieren. In dem Sinne ist AT&T derzeit genau das was ich suche.


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RE: Aktienverkäufe - Gewinnmitnahme oder Schlussstrich

#15 von Esquilax , 06.03.2021 13:47

Zitat von Ddorfer im Beitrag #5
Moin zusammen,

muss da ja gestehen: Das "Hobby" BAYER hab ich mir auch mal gegönnt. Andere haben von diesem Geld nen Urlaub gemacht, ich jedoch war ja auf Zack und hab mir BAYER ins Depot gelegt.

Hatte dann auch quasi fast die gleichen Gedanken:

Zitat von Esquilax im Beitrag #4
Eigentlich müsste ich Bayer verkaufen meinen bis hierhin größten Flop, aber ich glaube in den nächsten Tagen gibt´s Neuigkeiten vom Richter wegen des Glyphosat-Vergleichs. Ich denke mal positiv und sage der Vergleich wird durchgewunken. Damit dürfte das Pendel dann langsam wieder Richtung Wachstum umschwenken.


Dann kam mir dazu leider noch die Befürchtung/Erkenntnis: Egal wie da irgendwelche Richter irgendwo entscheiden, es sind doch bei Bayer immer noch die gleichen Leute am Ruder.
Soll aus meiner Sorge raus heißen: Die fahren mim Auto rückwärts über die Autobahn und kommen damit nun irgendwie davon. Deshalb wissen die doch immer noch nicht, was die da eigentlich treiben.

Lenge Rede, kein Sinn: War ein teurer Spaß.

Aber - sowas gehört halt auch dazu.

SG




Wohl wahr. Getreu dem Motto des Herrn Maschmeier: "Ich investieren nicht in Unternehmen, ich investiere in Menschen"... Auf jeden Fall nicht verkehrt.
Bei Bayer kann man über das Vorgehen der Führungsetage, stellvertretend Herr Baumann, einfach nicht hinweggucken. Die Kenntnis über die Problem bei Montsanto, erwiesenermaßen in verschieden Emails vorab gewusst, kann ja nicht geleugnet werden. Dass trotzdem gekauft wurde, war dann schon fast surreal. Setzen 6! Stand heute.
Aber ist Bayer dann nicht doch vielleicht ein so gutes Unternehmen, dass es auch weiter gut läuft, auch wenn es ober obwohl es von einem absoluten Idioten geführt wird? „Ich suche Firmen, die auch ein Idiot führen könnte“ (Warren Buffet). Ich bin geneigt zu sagen, bei Bayer ist das schon fast so. Immerhin werden hier weiter Milliarden umgesetzt. Die 10 Milliarden Rückstellung im letzten Geschäftsjahr, wird es im nächsten nicht geben. Demgemäß müsste Bayer im nächsten Jahr zum selben Zeitpunkt wieder mit 3-5 Milliarden in der Gewinnzone liegen... Ein bisschen pauschal formuliert, ich weiß, will ja keinen langweilen...

Desweiteren stelle ich fest, dass die Masse der Anleger auf Baumann und Bayer übelst herum schimpft. Oft unter der Gürtellinie. Da versteigern viele sich soweit, dass sie den Pharmariesen tot sagen. Erinnert mich stark an die Kakophonie über die deutschen Autobauer, Daimler, Volkswagen und BMW in den letzten 3 Jahren. Da hätte man mal zuschlagen sollen, denn hier hat es einen Rebound gegeben und der könnte auch anhalten.

Ich bleibe deswegen auch in Bayer drin. Einerseits passt es ja zu meiner Buy&Hold-Strategie, und anderseits ist es ja schon antizyklisch und unchic, genau eine Pro-Bayer-Position einzunehmen. Wo ist Bayer in 10 Jahren? Nie im Leben bei dem Kurs von heute...



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